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Kunstmuseum Fenix in Rotterdam thematisiert Migration

In einem außergewöhnlichen Bau an historischem Ort öffnet das neue Museum Fenix seine Pforten für Besucher. Die niederländische Hafenstadt Rotterdam wird um ein kulturelles Highlight reicher.

Das nach eigenen Angaben weltweit erste Kunstmuseum zum Thema Migration eröffnet am Freitag in Rotterdam. Es trägt den Namen “Fenix” und befindet sich in einem restaurierten Lagerhaus im ehemaligen Hafenviertel. “Migrationsgeschichten sind das Herzstück des Fenix”, sagt Museumsdirektorin Anne Kremers. Einzelne Geschichten erzählten gemeinsam Menschheitsgeschichte. Die Macher des Museums wollen zeigen, dass Migration zeitlos und universell ist. Ob aus einer Notwendigkeit heraus, gezwungen oder aus freiem Willen – schon immer gab es Migration.

Durch Kunstwerke und historische Objekte thematisiert das Museum zeit- und ortsübergreifende Aspekte der Migration wie die Suche nach Glück, Flucht und das Aufgeben, Suchen und Finden von Heimat. Eine Sammlung von Fotografien seit 1905 bildet die Teilausstellung “The Family of Migrants”. Im Ausstellungsteil “Alle Richtungen” sind bekannte Künstler wie Rembrandt und Max Beckmann ebenso vertreten wie zeitgenössische Kunstschaffende. Eine Installation aus 2.000 gespendeten Koffern erzählt mit Audioguides die Geschichten zu den damit verbundenen Reisen.

Das größte Kunstwerk schuf der chinesische Architekt Ma Yansong: Der “Tornado” ist eine doppelt gewendelte Treppe im Herzen des Gebäudes. Sie verbindet das Innere mit einem Panoramadach. Finanziert wird das Großprojekt von der Stiftung “Droom en Daad”, die zahlreiche Kulturprojekte in Rotterdam fördert.

Fenix liegt inmitten eines Viertels, von dem aus vor allem im 19. und 20. Jahrhundert Menschen nach Amerika auswanderten. Zugleich kamen über das Meer viele Menschen, die heute Rotterdam zu einer kulturell vielfältigen Großstadt machen. Die Konzeption des Museums ist Bestandteil der Umgestaltung des Viertels Katendrecht.