Das Kunstmuseum Bonn zeigt ab Donnerstag eine umfassende Retrospektive des US-Fotografen Gregory Crewdson. Der 1962 geborene Künstler gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der narrativen Fotografie, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Die Ausstellung stellt bis zum 22. Februar mit rund 70 Arbeiten in Auszügen neun der insgesamt elf Fotoserien Crewdsons von den 1980er Jahren bis zur jüngsten Gegenwart vor. Präsentiert werden unter anderem Teile seines künstlerischen Frühwerks, seine Serien „Twilight“ und „Beneath the Roses“ sowie neuere Arbeiten, die um den Niedergang der US-amerikanischen Gesellschaft abseits der großen Metropolen kreisen.
Crewdsons Bildsprache lehnt sich den Angaben zufolge an die des Kinos an. Seine Fotografien zielten darauf ab, die Handlung eines ganzen Films in einem Moment zu verdichten. Er selbst bezeichnet seine arrangierten Aufnahmen als „Single Frame Movies“. Ihr Produktionsprozess ist demnach mit dem von großen Hollywoodfilmen vergleichbar. Die Fotografien entstehen unter Mitwirkung von teils mehr als 100 Personen für Casting, Kostüm- und Setdesign, Beleuchtung und Technik, wie das Museum erläuterte. In seinen Bildern beschwöre Crewdson das Geheimnisvolle inmitten des Alltäglich-Vertrauten: Seine monumentalen Fotografien zeigten den Einbruch des Unheimlichen und Rätselhaften in die vermeintlich heile Welt US-amerikanischer Vorstädte.