Das Minsk-Kunsthaus in Potsdam widmet den ostdeutschen Plattenbauten aus der DDR-Zeit eine eigene Ausstellung. Unter dem Titel „Wohnkomplex. Kunst und Leben im Plattenbau“ sollen rund 50 Werke zahlreicher Künstlerinnen und Künstler gezeigt werden, teilte das Museum am Mittwoch mit. Präsentiert würden Installationen, Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Filme, die seit den 1970er Jahren entstanden sind. Die Ausstellung läuft vom 6. September 2025 bis zum 8. Februar 2026.
Gastkurator Kito Nedo eröffne damit neue Perspektiven auf ein Bau- und Lebensmodell, das bis heute nachwirke, hieß es. Bis 1990 sei der Plattenbau „das Herzstück der DDR-Sozialpolitik“, ein Ort der Vergesellschaftung und ein „Symbol für den realsozialistischen Fortschritt“ gewesen. Nach dem Ende der DDR sei er zum „Schauplatz schmerzhafter Transformationen und zum Sinnbild für sozialen Niedergang und rassistische Gewalt“ geworden.
„Als moderne Ruinen warteten die Gebäude auf ihren Abriss, wurden saniert oder umgebaut“, betonten die Veranstalter: „Der Plattenbau ist nie zum Denkmal geworden, sondern gelebte Gegenwart geblieben.“ Er sei ein DDR-Erinnerungsort, an dem das Wohnen weitergehe.
Nedo versammle in der Ausstellung Arbeiten, die den Plattenbau als Ort des Wohnens, als Symbol sozialer Utopien und als Projektionsfläche gesellschaftlicher Veränderungen betrachten und einordnen, hieß es. Dabei würden künstlerische Arbeiten mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen verzahnt. Zugleich werde reflektiert, wie sich urbane Räume auf Lebensentwürfe und das soziale Gefüge auswirken.