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Kulturstiftung kauft Goldfasan für Schloss Friedenstein zurück

Die Kulturstiftung Gotha hat einen seltenen Willkommenspokal in Gestalt eines Fasans für die Sammlung von Schloss Friedenstein zurückerworben. Das Gefäß aus vergoldetem Silber sei um 1700 von Georg Sigmund Kohler (1666-nach 1714) in Augsburg geschaffen worden, sagte Gothas Oberbürgermeister und Stiftungsvorsitzender Knut Kreuch (SPD) am Mittwoch. Der Pokal gehörte seit 1849 zum Gothaer Kunstkabinett und wurde ab 1879 im Herzoglichen Museum dem Publikum präsentiert.

Die Verlustumstände sind den Angaben zufolge unbekannt. Es ist laut Kreuch aber von
einer unrechtmäßigen Entnahme aus der Sammlung um 1945 auszugehen. Der Pokal tauchte 1988 im Schweizer Kunsthandel auf. Er wurde damals von einem bedeutenden Privatsammler für deutsches Silber aus Argentinien erworben.

Für den Sammlungsdirektor der Friedenstein Stiftung Gotha, Timo Trümper, war es ein Glück, dass der südamerikanische Sammler der Kulturstiftung im Preis nun sehr deutlich entgegengekommen ist, um einen Ankauf zu ermöglichen. Ein Fasan als Trinkpokal sei selten und daher bei Sammlern begehrt.

Der Pokal trägt eine Widmung von 1716 an Magdalena Augusta Herzogin zu Sachsen (1679-1740), der Gemahlin von Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha und Altenburg (1676-1732). Er sei damit auf das Engste mit der Dynastiegeschichte des Hauses verbunden, sagte Trümper.

In der frühen Neuzeit wurde ein meist figürlich gestalteter, häufig aus Gold geschmiedeter Pokal als „Willkomm“ zur Begrüßung von Gästen verwendet. Am Hof war es ein hervorgehobenes, vom Fürsten gestiftetes Trinkgefäß.