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Kulturhauptstädte 2025 arbeiten gemeinsam Geschichte auf

Die Archive der europäischen Kulturhauptstädte Chemnitz und Nova Gorica/Gorizia haben ein langfristiges gemeinsames Projekt begonnen. Sie wollen Quellen und Zeugnisse der Ereignisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren und sichern, wie die Stadtverwaltung Chemnitz am Donnerstag mitteilte. Anlass ist der Titel „Europas Kulturhauptstadt“, den 2025 sowohl das sächsische Chemnitz als auch die slowenisch-italienische Doppelstadt Nova Gorica/Gorizia tragen.

Grund für das gemeinsame Projekt seien nicht zuletzt das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren und der Fall des Eisernen Vorhangs vor 35 Jahren. Ergebnisse der Zusammenarbeit würden in diesem Jahr sowohl digital als auch vor Ort in den Kulturhauptstädten präsentiert. Unter anderem soll eine Auswahl historischer Dokumente aus den drei Archiven digitalisiert werden. Anhand dieser könnten Folgen der europäischen Teilung nach 1945 für Bereiche wie Wirtschaft, Bildung, Kultur und Gesellschaft nachvollzogen werden.

Beteiligt an dem Projekt sind das Stadtarchiv Chemnitz, das Kreisarchiv Nova Gorica in Slowenien und das Staatsarchiv Gorizia in Italien. Geplant ist auch, den „schwierigen Prozess der europäischen Wiedervereinigung und Versöhnung“ aufzugreifen. Dieser soll mit einer Sammlung mündlicher Erinnerungsberichte von Zeitzeugen dokumentiert werden. Daran sollen Schulen und andere lokale Akteure beteiligt werden. Sie sollen Zeitzeugen befragen, gesammelte Dokumente aufbereiten und sie der Bürgerschaft zugänglich machen. Das Material soll in den drei Archiven dauerhaft aufbewahrt werden.