Die Kulturelle Landpartie (KLP) im Wendland startet in die 36. Saison. Zwischen Himmelfahrt und Pfingstmontag sind bei dem Kulturfestival an 87 sogenannten „Wunderpunkten“ in 74 Orten im Kreis Lüchow-Dannenberg Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge und Exkursionen geplant, wie die Organisatoren mitteilten. Ein „Reisebegleiter“ genanntes Programmheft listet insgesamt mehrere Hundert Veranstaltungen auf.
Die Kulturelle Landpartie geht auf den Widerstand der Lüchow-Dannenberger Bevölkerung gegen die Atomanlagen in Gorleben zurück: Im Februar 1977 hatte der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) das Elbdorf als Standort für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ benannt und damit massive Proteste ausgelöst.
Nach den ersten großen Demonstrationen in Gorleben zogen in den 1970er- und 1980er Jahren zahlreiche Künstler aus Großstädten ins Wendland. Seit 1989 öffnen Kulturschaffende, Kunsthandwerker und Landwirte im Wendland zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ihre Werkstätten, Ateliers und Höfe für das Publikum.
Das Motto der KLP lautet in diesem Jahr „Solidarisch. Vielfältig. Aufstehen gegen Rechts“. Aber auch der Protest gegen Atomkraft bleibt ein Thema, wie es hieß. Die KLP lade zudem ein, das Auto stehenzulassen und habe einen eigenen Fahrradverleih organisiert. In den vergangenen Jahren kamen jeweils zehntausende Gäste zur Landpartie ins Wendland.