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Künstlerinnen des Expressionismus und Fluxus im Museum Ostwall

Das Museum Ostwall im Dortmunder U zeigt vom 25. Oktober bis zum 23. März Arbeiten von 30 Künstlerinnen des Expressionismus und Fluxus. Die Sonderausstellung „Tell these people who I am“ lade zur Auseinandersetzung mit weiblichen Positionen der Kunstgeschichte ein, erklärte das Museum am Donnerstag. Die zweiteilige Schau sei von den Schwerpunkten der eigenen Sammlung inspiriert und zeige auf der sechsten Etage des Dortmunder U Werke aus zwei Epochen des 20. Jahrhunderts.

Der Ausstellungsbereich „…ein selbstverständliches inneres Müssen“ stellt den Angaben zufolge acht Expressionistinnen vor, darunter die Grafikerin Emma Schlangenhausen, die Malerin Else Berg und die Bildhauerin Renée Sintenis. Einige Künstlerinnen hätten damals im Kunstbetrieb noch ungewöhnliche Techniken genutzt, hieß es: Lotte Reiniger habe mit Scherenschnitt, Animation und Film gearbeitet, Madame d’Ora mit der Fotografie. Kitty Rix sowie ihre Lehrerin Vally Wieselthier habe sich der Keramik zugewandt, Marta Worringer der Textilkunst.

Trotz der hohen Qualität ihrer Arbeiten habe keine der acht ausgestellten Künstlerinnen des Expressionismus je die Bekanntheit ihrer männlichen Zeitgenossen erlangt, erklärte das Museum. Ihre Werke würden erst seit einigen Jahren erforscht.

Der Ausstellungsteil „Fluxus und Feminismus“ untersucht nach Museumsangaben die Zeit des aufkommenden Feminismus und der globalen Vernetzung. Es werde deutlich, dass die vermeintlich freie und offene Kunstform weniger frei und offen war, wenn es darum ging, wer dazugehörte und wer nicht. So sei die US-amerikanische Performerin Carolee Schneemann von den tonangebenden männlichen Fluxus-Künstlern nicht in ihren Zirkel aufgenommen worden. Mit Geschlechterrollen befassen sich unter anderem Leticía Parente, Martha Rosler und Mieko Shiomi in ihren künstlerischen Arbeiten zu Haus- und Sorge-Arbeit oder Ana Mendieta, die in „Untitled (Facial Hair Transplant)“ dokumentiert, wie sie sich den Bart eines Freundes ins Gesicht klebt.