Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck zeigt seit Sonntag Werke von Künstlerinnen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. „Frauen waren von jeher künstlerisch produktiv, wurden aber in der Kunstgeschichtsschreibung oftmals übergangen“, erklärte Museumsdirektorin Julia Wallner. Die Ausstellung „Maestras. Malerinnen 1500-1900“ entdecke europäische Künstlerinnen wieder, die in ihrer Zeit anerkannt, später aber vergessen worden seien.
Zu sehen sind bis zum 16. Juni insgesamt 68 Arbeiten von 51 Malerinnen. Darunter sind Öl-Gemälde, Buchmalereien, Gouachen, Aquarelle und Pastelle. Die Ausstellung beginnt mit Kunst aus dem Mittelalter, die vor allem in Klöstern produziert wurde. Beispiele sind die Zisterziensernonne und Buchmalerin Gisela von Kerssenbrock (gestorben um 1300) oder die Florentiner Nonnenmalerin Plautilla Nelli (1523-1588).
Erfolgreiche Künstlerinnen waren auch die Barock-Malerin Artemisia Gentileschi (1593-1654), die klassizistische Künstlerin Élisabeth Vigée-Le Brun (1755-1842) oder die Impressionistin Mary Cassatt (1844-1926). Vertreten sind auch bekannte Künstlerinnen der Moderne wie Sophie Taeuber-Arp (1889-1943), Gabriele Münter (1877-1962) oder Sonia Delaunay (1885-1979).
Die Ausstellung entstand als Kooperation mit dem Thyssen-Bornemisza National Museum Madrid, wo sie bis Anfang des Monats in abgewandelter Form zu sehen war. Es handelt sich nach Angaben des Arp Museums um die bislang größte breit angelegte Ausstellung über Frauen in der Kunstgeschichte in Europa.