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Künstlerin verarbeitet Kriegserinnerungen eines Soldaten

Die Erinnerungen eines jungen Wehrmachtssoldaten stehen ab Sonntag im Mittelpunkt einer begehbaren Rauminstallation im Antikriegshaus Sievershausen. Unter dem Titel „Entheimatet“ widmet sich die hannoversche Künstlerin Inge-Rose Lippok in ihrem Werk den Kriegserfahrungen ihres Vaters Gerhard Lippok, wie die Künstlerin am Mittwoch mitteilte. Die Installation in Gestalt eines Schützengrabens wird begleitet mit szenischem Klang der Komponistin und Musikerin Tatjana Prelevic. Sie kann bis zum 14. Juni besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Präsentiert werden den Angaben zufolge Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1944 bis 1945 des damals 21-jährigen Gerhard Lippok, sowie ein von diesem geschaffener Holzschnitt einer serbischen Hütte. In der Installation tauche der Betrachter ein in die Gedankenwelt des jungen Mannes und was ihn umtreibe, etwa der Wunsch nach Frieden und die Sehnsucht nach der entfernten Familie und der Freundin, heißt es in der Ankündigung des Antikriegshauses.

Bei der Eröffnung am Sonntag um 11.30 Uhr sprechen die Vorsitzende des Antikriegshauses, Hannelore Köhler, die Kulturbeauftragte der Landeskirche Hannovers, Simone Liedtke, und die Künstlerin Inge-Rose Lippok. Gefördert wird das Projekt durch die Friedensarbeit der Landeskirche und von der evangelischen Hanns-Lilje-Stiftung.