Der Ein-Parteien-Staat leidet unter einer enormen Wirtschaftskrise, hinzu kommen laut Menschenrechtsorganisationen gravierende Einschränkungen der Grundrechte. Das hat Konsequenzen.
Nach den schweren sozialen Protesten im Juli 2021 hat das sozialistisch regierte Kuba einen Massenexodus erlebt. Wie das kubanische Statistikamt laut lokalen Medienberichten mitteilte, verlor das Land zwischen 2022 und 2023 rund zehn Prozent seiner Bevölkerung. Das entspricht ungefähr einer Million Menschen. Nach offiziellen Angaben reduzierte sich die kubanische Bevölkerung von 11,18 Millionen Menschen Ende Dezember 2021 auf 10,05 Millionen Ende Dezember 2023. Die Behörde führte den Rückgang unter anderem auf eine hohe Zahl von Todesfällen sowie eine gleichzeitig niedrige Geburtenrate zurück.
Regierungskritische Medien hatten zuletzt allerdings über einen politisch motivierten Exodus vor allem junger Kubaner berichtet, deren Sozialproteste 2021 ungehört blieben. Stattdessen reagierte der Ein-Parteien-Staat mit harten Strafen gegen Demonstranten. Die Nichtregierungsorganisation “Prisoners Defenders” berichtet über fast 700 politische Gefangene, die sich in Folge von Protesten immer noch in Haft befinden. Den Großteil der Migranten zieht es in die USA.
Zudem wird die Insel von einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise heimgesucht. “Wenn die Menschen nichts zu essen haben, wenn sie nichts haben, was sie ihren Kindern geben können, nimmt die verzweifelte Flucht zu”, sagte der katholische Geistliche Alberto Reyes laut dem kubanischen Exilportal “Martinoticias”.
Die Regierung macht ein seit Jahrzehnten andauerndes Handelsembargo der USA für die anhaltende Wirtschaftskrise verantwortlich. Die offiziell verbotene Opposition spricht von einem Versagen des sozialistischen planwirtschaftlichen Systems und von Korruption.