Krippen sind Futtertröge. In der Bibel werden sie im Zusammenhang mit der Geburt Jesu erwähnt. Beim Evangelisten Lukas heißt es: Maria “gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.” Als Krippe wird auch die ganze figürliche Darstellung der Geburtsszene bezeichnet.
Der Brauch geht vor allem auf den heiligen Franziskus von Assisi zurück, der vor gut 800 Jahren – am 24. Dezember 1223 – mit lebenden Tieren und Menschen die Weihnachtsgeschichte nachstellte. Dabei orientierte er sich am Lukas-Evangelium mit dem Kind in der Futterkrippe, Maria, Josef, Hirten und Schafen. Er wollte den Menschen konkret vor Augen führen, was damals geschah. Wichtig war ihm dabei auch, dass Gott seinen Sohn nicht in einem Palast zur Welt kommen ließ, sondern in ärmlicher Umgebung.
Erste Krippen im heutigen Sinne als figürliche Darstellung der Geburt Jesu gab es im 16. Jahrhundert in Italien und Spanien, bald darauf auch in Süddeutschland. Nach 1600 verbreiteten sich Krippen rasch und wurden auch vom einfachen Volk gebaut und aufgestellt.
Die Wiedergabe des Geschehens nahe der judäischen Stadt Bethlehem ist heute ein kleiner eigener Kunstbereich, in dem sowohl Ausdrucksformen als auch Materialien stark variieren. So sind Krippen in Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Ausstellungen oft Nachbildungen heimischer Landschaften und Menschen.
Neben Maria, Josef und dem Kind, Hirten und Schafen, Engeln, Ochs und Esel sowie den Weisen aus dem Morgenland werden oft auch Figuren in den Krippen ergänzt, die auf aktuelle Themen hinweisen. Beispielsweise werden dabei Flucht, Krieg, Armut, Obdachlosigkeit oder auch die Flutkatastrophe von 2021 thematisiert. In den Jahren 2020 bis 2022 hatten etliche Krippenbauer auch das Thema Corona aufgegriffen, etwa indem sie Figuren einen Mund-Nasen-Schutz angezogen haben.