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Kriegsbedingt kein schiitisches Aschura-Fest im Südlibanon

Im Südlibanon sind die traditionellen Umzüge zum Gedenken an den Enkel des Propheten Mohammed, Hussein, in diesem Jahr abgesagt worden. Grund ist die Sicherheitslage im anhaltenden Krieg zwischen der Hisbollah und Israel.

Wegen der anhaltenden Kampfhandlungen zwischen Israel und der libanesischen Terrororganisation Hisbollah sollen in diesem Jahr im Südlibanon keine Gedenkumzüge zum schiitischen Aschura-Fest abgehalten werden. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah sagte laut libanesischen Medienberichten (Dienstag) in einer Fernsehansprache die Kundgebungen im libanesisch-israelischen Grenzgebiet ab. Das Gedenken an den Tod des Enkels des Propheten Mohammed, Hussein, ist das wichtigste Fest im schiitischen Jahr.

Die Absage betrifft demnach unter anderem die Küstenstadt Tyros, Bint Dschubeil sowie Nabatäa, das für seine Aschura-Feiern besonders bekannt ist. In allen weiteren Landesteilen sollen die Feiern wie geplant stattfinden, so die Berichte.

Bei israelischen Luftangriffen auf den Libanon wurden seit dem Hamasangriff auf Südisrael vom 7. Oktober nach libanesischen Angaben mindestens 450 Menschen getötet, darunter mehrheitlich Kämpfer der Hisbollah sowie rund 80 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden nach israelischen Angaben 33 Menschen getötet, darunter viele Soldaten.

Das Gedenken an den Tod ihres frühen geistlichen Oberhaupts, des “Imam” Hussein, 680 in der Schlacht von Kerbela wird traditionell von Schiiten in der ganzen islamischen Welt mit Trauerzügen begangen, bei denen sich die Prozessionsteilnehmer bis aufs Blut geißeln, um das “Martyrium” Husseins nachzuvollziehen.