Sie sind Lungenentzündungen, Masern und Cholera schutzlos ausgeliefert. Im Sudan fehlt es Millionen Mädchen und Jungen an notwendigen Impfungen. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs sind viele Krankenhäuser geschlossen.
Im Sudan sind rund 3,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren nicht ausreichend gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpft. Ein Grund dafür ist, dass wegen des bewaffneten Konflikts mehr als 70 Prozent der Krankenhäuser und Krankenstationen in den betroffenen Regionen nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten, wie die internationale Impfinitiative Gavi am Montag mitteilte.
Die Routineimpfungen würden auch deshalb erschwert, weil aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen mehr als acht Millionen Menschen aus ihren Häusern und Gemeinden vertrieben wurden. Somit hätten Millionen von Kindern ein erhöhtes Risiko, an Masern, Malaria, Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen und Cholera zu erkranken.
Gavi kündigte an, 23,4 Millionen US-Dollar für die Immunisierung bereit zu stellen. Demnach sollen die Mittel außerdem für die Lagerung und Verteilung der Impfstoffe, die Verbesserung der Kühlkettensystem sowie der Schulung von medizinischem Personal genutzt werden.
In dem nordafrikanischen Land (50 Millionen Einwohner) war im April 2023 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Bisher kamen rund 25.000 Menschen ums Leben. Im Sudan kämpfen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und die sudanesischen Streitkräfte um die Vorherrschaft.