WESTERKAPPELN – Angesichts des Nachwuchsmangels bei den Pfarrstellen hat sich die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg dafür ausgesprochen, die Hürden zum Pfarrberuf abzubauen. In einem auf der Sommer-Kreissynode verabschiedeten Antrag fordern sie die Kirchenleitung der westfälischen Landeskirche auf, „alles zu unternehmen, um Potenzial für die Kirche zurückzugewinnen“, wie der Kirchenkreis mitteilte.
Sie schlagen vor, die Bewerber mit erstem Theologie-Examen, die um 2000 nicht in den Pfarrberuf aufgenommen wurden, wieder in den Blick zu nehmen. Sie sollten mit einem persönlichen Schreiben das Angebot bekommen, eine Pfarrstelle anzutreten. „Es wäre ein wichtiges Signal an die damals nicht übernommenen Theologinnen und Theologen, die Tür zu öffnen“, heißt es in dem Antrag. Die Menschen, die inzwischen Erfahrungen in anderen Berufen gesammelt hätten, könnten diese fruchtbringend in den Pfarrdienst einbringen.
Die Kreissynode kritisierte die Personalplanung der Landeskirche seit den 1990er Jahren. Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen, Reduzierung von Gehaltsstufen, das Einstellen der Werbung für das Theologiestudium und die Reduzierung des Zugangs zum Probedienst hätten zu einem „Kahlschlag“ des theologischen Nachwuchses geführt, der ab 2001 abzusehen gewesen wäre, hieß es.
In Assessmentcentern seien zudem nur der Hälfte der Bewerber nach dem erstem Theologischen Examen der Zugang zum Pfarrberuf geöffnet worden. Viele hätten sich andere Berufe gesucht. „Es geht uns darum, Qualitätspersonal zurückzuholen“, erklärte Pfarrer Dirk Schinkel aus der Kirchengemeinde Johannes zu Rheine vor der Synode. epd
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