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Krebsforscher fordern standardisierte Tabakverpackungen

Anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages am Samstag (31. Mai) hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) die Politik aufgefordert, standardisierte Tabakverpackungen einzuführen. Ziel sei es, die Attraktivität der Produkte zu verringern, irreführende Assoziationen durch die Verpackungsgestaltung zu verhindern und den Herstellern die Möglichkeit zu nehmen, mit der Packung für ihre Produkte zu werben, teilte das DKFZ am Mittwoch in Heidelberg mit.

Tabakverpackungen seien bislang mobile Werbeflächen, hieß es weiter. Sie vermittelten über Logos, Farben, Schriften und Material ein harmloses Image des Tabakkonsums, stünden für einen positiven Lifestyle, zerstreuten gesundheitliche Bedenken und suggerierten geringere Risiken. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, hätten mehrere europäische Länder, darunter auch direkte Nachbarländer wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Dänemark die Einheitsverpackung bereits umgesetzt.

„Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des WHO-Rahmenübereinkommens zur Tabakkontrolle dazu verpflichtet, wirksame Maßnahmen zur Tabakprävention einzuführen“, sagte Ute Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ, laut Mitteilung. „Die neue Regierung sollte die Chance nutzen, mit der standardisierten Verpackung für Tabakerzeugnisse und verwandte Produkte die Tabakprävention voranzubringen.“ Diese Maßnahme koste die Regierung nur wenig, trage aber dazu bei, die hohen Folgekosten des Rauchens zu senken und damit den Bundeshaushalt zu entlasten. (1248/28.05.2025)