Böller, Feuerwerkskörper, Alkohol: Für manche verschönern sie Silvester, andere bringen sie ins Krankenhaus. Doch die Zahl schwerer Behandlungsfälle ist zurückgegangen.
Die Zahl der Silvester-Unfälle ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Immer weniger Menschen mussten wegen Verletzungen, Verbrennungen oder übermäßigem Alkoholkonsum in der Silvesternacht ins Krankenhaus. Das zeigt eine am Sonntag veröffentlichte aktuelle Analyse der Krankenkasse Barmer. Demnach sind diese Fälle bundesweit von 8.950 zum Jahreswechsel 2017/2018 auf 6.050 zum Jahreswechsel 2022/2023 gesunken. Das entspricht einem Minus von rund 32 Prozent.
Nach einem geringen Zuwachs zum Jahreswechsel 2019/2020 (9.210 Fälle) gab es den Daten der Barmer zufolge in der Zeit der Corona-Pandemie, in der Partys und Feuerwerke verboten oder begrenzt waren, einen besonders starken Rückgang um fast 3.000 Fälle. Aber auch nach dem Auslaufen aller Schutzmaßnahmen sank die Zahl der Klinikbehandlungen zu Silvester 2022/23 weiter, wenn auch nur leicht um 230 Fälle.
Untersucht wurden stationäre Behandlungen, die durch den Konsum von zu viel Alkohol oder durch den mutmaßlich unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerksköpern notwendig wurden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Alkoholvergiftungen, Verletzungen an Kopf, Auge oder Hand sowie um Verbrennungen handeln.
Der Analyse zufolge sind die Fälle stationärer Behandlungen aufgrund von Unfällen inklusive Verbrennungen von etwa 4.600 auf rund 3.100 gesunken. Die Fälle von übermäßigem Alkoholkonsum gingen von 1.740 auf 910 zurück und haben sich somit nahezu halbiert. Die Behandlungen der Verletzungen im Krankenhaus sind von 2.610 auf 2.040 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von rund 22 Prozent.
Ein Bündnis aus Bundesärztekammer, Gewerkschaft der Polizei sowie 20 weiteren Verbänden, Umwelt- und Tierschutzorganisationen hatte in den vergangenen Tagen ein kurzfristiges, sofort gültiges Anwendungsverbot für Böller und Raketen gefordert. Als Gründe wurden die Belastungen für Umwelt, Tiere und Menschen genannt, aber auch eine Überlastung der Arztpraxen durch Verletzte.