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Krankenkasse DAK meldet Betrug in Rekordhöhe

Erfundene Behandlungen und manipulierte Rezepte. Die Krankenkasse DAK verzeichnet Millionenschäden durch Betrug. Trotzdem gibt es für die Kasse auch gute Nachrichten.

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit kämpft mit neuen Rekordschäden durch Versicherungsbetrug. In über 4.000 Fällen wurden in den Jahren 2022 und 2023 Schäden in Höhe von rund 17,6 Millionen Euro verursacht, wie die DAK am Dienstag in Hamburg mitteilte. Über 40 Prozent der Fälle beträfen den Bereich Pflege. Betrugsversuche gebe es etwa bei Angaben erfundener Behandlungen, manipulierten Rezepten oder Behandlung durch unqualifiziertes Personal.

Im größten Betrugsfeld Pflege sei vor allem der Bereich der häuslichen Pflege betroffen. Die DAK verzeichnete hier 4,6 Millionen Euro Schadenshöhe. Danach folgten die Bereiche Arznei- und Verbandsmittel (4,5 Millionen), Heilmittel (3,5 Millionen) und Krankenhausbehandlungen (1,5 Millionen). Im Vergleich zu den Jahren 2020/2021 seien die Schäden um rund 40 Prozent gestiegen (damals rund 12,1 Millionen Euro).

Ein Grund für die steigenden Betrugsfälle ist laut Kasse, dass Qualitäts- und Abrechnungsprüfungen des Medizinischen Dienstes während der Corona-Pandemie ausgesetzt wurden. Zudem hätten sich Kassen zur Aufklärung jetzt besser vernetzt, wodurch insgesamt mehr Fälle registriert würden.

Trotz des hohen Schadens liege die Aufklärungsquote der DAK derzeit bei rund 30 Prozent. Insgesamt seien von den über 4.000 Fällen 1.500 abgeschlossen worden. In anderen Fällen habe die Kasse Rückforderungen in Höhe von etwa 12 Millionen Euro geltend gemacht. Die Summe der sogenannten “gesicherten Forderungen” habe sich damit seit 2020/2021 mehr als verdoppelt.

Mit rund 5,5 Millionen Versicherten ist die DAK Deutschlands viertgrößte gesetzliche Krankenkasse.