Wenn in den Weiten des Weltalls nach Indizien für außerirdisches Leben geforscht wird, gilt der Nachweis von Wasser dafür als entscheidendes Kriterium. Denn ohne Wasser gibt es kein Leben.
Schon die Griechen vor rund 2500 Jahren erkannten Wasser als elementares Lebenselixier. Thales von Milet sah darin den Urstoff schlechthin. Für Empedokles und nach ihm Aristoteles war es zusammen mit Feuer, Erde und Luft eines der vier Basiselemente allen Seins.
Mit gutem Grund, denn erwiesenermaßen kann ein Mensch zwar ohne feste Nahrung mehrere Wochen überleben, ohne Flüssigkeitszufuhr aber nur wenige Tage. Der Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser ist für ihn also von existenzieller Bedeutung.
In unseren Breiten sorgen große Wasserwerkanlagen dafür, dass aus den Hähnen in den Haushalten in der Regel gesundheitlich unbedenkliches Wasser für den täglichen Bedarf in ausreichender Menge fließt. Regelmäßige Kontrollmessungen verhindern das Überschreiten gesetzlich festgelegter Schadstoffgrenzwerte.
Es ist ein verlässliches System, an dessen reibungslose Funktion wir uns gewöhnt haben. Das macht vergessen, wie empfindlich dieses System dennnoch ist. Macht vergessen, welch hohes Gut Wasser ist.
Aufschrecken ließen da vor Pfingsten Meldungen über eine drohende Trinkwasserknappheit in Teilen von Ostwestfalen-Lippe. Verbraucher waren aufgefordert, sorgsam mit Trinkwasser umzugehen, Wasser möglichst zu sparen.
Ein Übersteigen der Wasserbestände durch erhöhten Verbrauch zeichnete sich ab. Beides – der zu geringe Wasservorrat und der plötzliche Mehrbedarf – war nach Aussagen der für die Wasserversorgung in der Region zuständigen Experten Folge des vergangenen zu trockenen Winters und überdurchschnittlich heißer Tage.
Inzwischen hat sich die Lage zwar wieder entspannt. Doch die Verkettung der Umstände, die zu dem temporären Engpass führten, lässt absehen, dass sich das schon sehr bald wiederholen könnte. Denn die heißesten Wochen des Jahres kommen ja erst.
Gegen ausbleibenden Regen als Ursache akuten Mangels an Grund- und Quellwasser – mit fast 70 Prozent der Hauptanteil bei der Trinkwassergewinnung – können wir als Verbraucher direkt nichts tun. Allenfalls durch sparsame Nutzung es für alle erträglicher machen. Im Alltag kann sich bewussterer Umgang mit der kostbaren Ressource an vielen Stellen zeigen: Indem wir etwa beim Zähneputzen oder Duschen das Wasser nicht einfach dauerlaufen lassen. Und indem wir bevorzugt Produkte konsumieren, deren Erzeugung Umwelt und Gesundheit nachhaltig schonen, und so mithelfen, dass es allgemein sauberer wird und bleibt. Damit Grundwasser nicht länger etwa durch Pestizide und in NRW besonders hoch durch Nitrate als Folge der Massentierhaltung belastet wird.
Das hohe Gut Wasser als Lebensquell, es rückt wieder ins Bewusstsein. Weltweit durch den ersten UN-Gipfel zum Meeresschutz in New York angesichts der anhaltenden Verschmutzung der Ozeane (Seite 4).
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Kostbarer Lebensquell
Die Trinkwasserversorgung ist auch bei uns bisweilen gefährdet. Welch hohes Gut Wasser ist, rückt da wieder ins Bewusstsein und welche Auswirkungen unser Verhalten hat