Artikel teilen:

Kopp: Kirche wird sich auch weiterhin politisch zu Wort melden

Der Kerngedanke des christlichen Glaubens beschränkt sich laut dem bayerischen Landesbischof Christian Kopp nicht auf das Privatleben. Die „Liebesbotschaft Gottes will hinaus in alle Welt“, sagte Kopp am Montag in seinem Bischofsbericht vor der in Augsburg tagenden Landessynode. Deshalb werde sich die evangelische Kirche immer dann zu Wort melden, „wenn es um zentrale Punkte des Menschseins geht“. Dazu gehörten beispielsweise die Folgen des weltweiten Klimawandels, die Migrationsfrage oder alle Formen von Rassismus.

Den Kirchen schreibt der Landesbischof gerade in Zeiten der Umwälzung und der Spaltung eine verständigende und versöhnende Aufgabe zu. „Wir erleben Zeiten, in denen Menschen konsequent Wahrheiten außer Kraft setzen“, sagte Kopp. Es gebe „Parteien und Haltungen“, die sich jedem konstruktiven Dialog verweigerten: „Diese Zeiten machen es ehrlichen und offenen Menschen schwer.“ Daher sei es so wichtig, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit der Diakonie die Initiative „#VerständigungsOrte“ als Plattform für Dialoge gestartet habe.

Kopp konkretisierte auch seine Aussage von vor einigen Monaten, dass 2025 „das Jahr der Entscheidungen“ sein wird. Der Landeskirchenrat als eines von vier Leitungsorganen der Landeskirche werde der Synode als Kirchenparlament zur Herbsttagung eine „wirkungsorientierte Finanzplanung“ vorlegen. Man wolle künftig „konsequent von der Wirksamkeit her“ denken, sagte Kopp: „Wozu machen wir was? Was dient den Menschen (…) auch in Zukunft?“ Zu diesem Prozess gehöre, sich von Aufgaben zu verabschieden: „Darüber müssen wir jetzt reden und entscheiden.“

Ebenfalls bei der Herbsttagung – der letzten Sitzung der Landessynode in der aktuellen Legislaturperiode – könnte das Kirchenparlament über die EKD-Anerkennungsrichtlinie für Betroffene sexualisierter Gewalt entscheiden. Kopp sagte, er hoffe, dass die Synode im Herbst in Amberg diese Richtlinie beschließe. (1088/31.03.2025)