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Konfliktakademie will Beteiligung an Energiewende fördern

Die Konfliktakademie „ConflictA“ an der Universität Bielefeld will Beteiligungsmöglichkeiten beim Thema Energiewende stärken. In einem aktuellen Projekt werden dafür Empfehlungen für Kommunen entwickelt, wie die Universität Bielefeld am Freitag mitteilte. Dabei sollten vor allem Menschen angesprochen werden, die bislang wenig oder gar nicht in politischen Entscheidungsprozessen vertreten seien. Ziel sei es, die „schweigende Mehrheit“ stärker in die Energiewende einzubeziehen.

Bei dem Projekt „WissKON“ gehe es um Vermittlungsansätze in der Energiewende, die an die Lebenswelt der Menschen anknüpften, hieß es. So sollen Wege aufgezeigt werden, wie konstruktiver Dialog gelingen könne, etwa durch Methoden aus der Dialog- und Konfliktforschung, erklärte Projekt-Koordinatorin Esther Rüßler.

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Forschung, Beteiligung und Quartiersarbeit würden in diesem Monat Empfehlungen entwickelt, hieß es. Die Praxistauglichkeit der Empfehlungen soll dann im Herbst in Dialogveranstaltungen in Kommunen oder Nachbarschaften erprobt werden. Zudem werde am 1. Juli in der Bielefelder Innenstadt eine Live-Talkshow unter dem Titel „Bessere Energiewende durch mehr Mitsprache! Aber wie viel Beteiligung muss sein?“ veranstaltet.

Der Ausbau erneuerbarer Energien sei eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen, erklärte die Konfliktakademie. Obwohl die meisten Menschen den Ausbau unterstützen würden, komme es gerade in Kommunen immer wieder auch zu Protesten und Konflikten. Die bestehenden Beteiligungsformate erreichten jedoch viele Menschen nicht. Das habe zur Folge, dass eine kleine Gruppe aktiver Menschen die Debatte dominiere, obwohl sie nur einen geringen Teil der Bevölkerung abbilde.