Jugendliche Mitarbeitende helfen zum Beispiel in Hille bei Minden. Dort findet der Unterricht in zwei Parallel-Gruppen statt: Eine übernimmt Pfarrer Peter Fischer, die andere wird von Jugendlichen geleitet; nach jeweils einer Themeneinheit wird getauscht. Außerdem gibt es für die Katechumenen sonntags parallel zum Hauptgottesdienst den „Katchugottesdienst“, der ebenfalls von einem Team aus Jugendlichen gestaltet wird. 17 junge Leute arbeiten hier mit. Dadurch entsteht ein engeres Verhältnis von Konfis und Mitarbeitern, hat Pfarrer Fischer beobachtet. So wird ein fließender Übergang in die Jugendarbeit vorbereitet. Und: „Die Konfis hören von anderen in ihrem Alter, was Glauben eigentlich heißt.“
Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus war Teil des Konfi-Unterrichts im Kirchenkreis Dortmund im vergangenen Jahr: Während eines Projekttages im Dortmunder Rathaus ging es um die Frage, wie man mit den Unterschieden zwischen Menschen umgeht: Andere Hautfarbe, andere Sprache oder Religion machen einen Menschen nicht weniger wertvoll. Der Einlass in die Bürgerhalle und die Sitzordnung liefen getrennt nach Haarfarben – ein Experiment, das die Jugendlichen ahnen ließ, was Rassismus für den Einzelnen bedeutet.
In der Friedensgemeinde in Münster machen die Jugendlichen in einem Diakonie-Projekt intensive Erfahrungen mit Menschen, die Hilfe brauchen, von Kindern über Menschen mit geistiger Behinderung bis hin zu Demenzerkrankten. An zwei Nachmittagen gehen sie jeweils zu zweit in verschiedene Einrichtungen, nehmen Kontakt auf und gestalten selbst ein kleines Programm für den entsprechenden Personenkreis. Auch Glaubensfragen werden in dem Projekt behandelt. Sowohl von den Konfis als auch von ihren Eltern bekommt Pfarrer Hartmut Hawerkamp viele positive Rückmeldungen. „Die Jugendlichen sehen, dass diese Menschen nicht nur Einschränkungen haben, sondern auch ganz viel können“, hat er beobachtet. Für manche war der Kontakt sogar ein erster Anstoß, um einen sozialen Beruf zu ergreifen.
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