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Kompromiss

Synode Lippe

Es gibt faule Kompromisse. Und es gibt notwendige Kompromisse. Die Entscheidung der lippischen Landessynode, auch in ihrem Bereich die gottesdienstliche Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften zuzulassen, ist so ein notwendiger Kompromiss.

Sicher, manch einer mag das anders empfinden. Dem einen widerstrebt es, dass die Kirche solch eine öffentliche Segnung überhaupt in ihr Programm aufnimmt. Dem anderen geht die Entscheidung nicht weit genug: Denn nach dem Beschluss der Landessynode kann keine Pfarrerin, kein Pfarrer dazu verpflichtet werden, eine solche Segnung durchzuführen; notfalls muss die Kirche einen anderen bereitstellen.
Insofern mag mancher jetzt die neue Segnung als faulen Kompromiss ansehen. Tatsächlich aber trägt die Entscheidung der Synode den faktischen Verhältnissen in der Landeskirche Rechnung: In Gemeinden und Klassen (Kirchenkreisen) ist die Haltung der Gemeindeglieder in dieser Frage nach wie vor gespalten.