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Kolumbien setzt gegen FARC erstmals wieder auf Gewalt

Der Friedensprozess in dem südamerikanischen Land erlebt einen neuen Rückschlag. Die Linksregierung von Präsident Gustavo Petro hat sich zu einer Rückkehr der Bombardierung der sogenannten FARC-Dissidenten entschlossen.

Kolumbiens Regierung verschärft im Umgang mit der marxistischen FARC-Guerilla die Gangart. Laut einem Bericht der Zeitung “El Tiempo” (Mittwoch Ortszeit) erlaubte Verteidigungsminister Ivan Velasquez nun erstmals während der amtierenden Linksregierung die Bombardierung der sogenannten FARC-Dissidenten.

Vorausgegangen war ein Anschlag der linksextremen Guerillabewegung, bei dem ein zehnjähriger Junge ums Leben gekommen sein soll. Man werde die Region von allen kriminellen Organisationen befreien, sagte Velasquez. Besonders betroffen von dem Konflikt ist die Gemeinde Argelia in der südkolumbianischen Unruheprovinz Valle de Cauca.

Die Befriedung Kolumbiens auf dem Verhandlungsweg ist das Kernziel der laufenden Präsidentschaft von Gustavo Petro. Doch weil es vonseiten der Guerillabewegungen trotz ausgehandelter Waffenstillstände immer wieder zu Gewaltaktionen, Entführungen und Attentaten kommt, greift die Regierung in Bogota nun wie die Vorgängerregierungen zum Mittel von gezielten Bombardements.

Die in viele Gruppen aufgesplitterten FARC-Dissidenten sind ehemalige oder neu hinzugekommene Kämpfer der größten ehemaligen Guerilla-Organisation FARC. Sie schloss 2016 einen weltweit beachteten Friedensvertrag. Ihr politischer Nachfolger, die Partei Comunes, sitzt im Parlament. Ein Teil der Kämpfer verweigerte sich aber dem Friedensprozess und setzt den bewaffneten Kampf gegen den Staat fort.