Die deutsche Sektion von Amnesty International hat den kolumbianischen Verband für traditionelle Fischerei, Umweltschutz und Tourismus mit dem Menschenrechtspreis der Organisation ausgezeichnet. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde am Dienstagabend bei einer Festveranstaltung im Berliner Maxim-Gorki-Theater an die Präsidentin des Verbandes, Yuly Velásquez, überreicht.
In der Begründung hieß es, der selbstorganisierte lokale Zusammenschluss von Fischerinnen und Fischern im nordöstlichen Departement Santander setze sich seit 2019 für den Schutz der Flüsse und Feuchtgebiete in der Region ein. Dafür würden die Aktivisten wiederholt eingeschüchtert, bedroht und angegriffen.
Die Generalsekretärin der deutschen Amnesty-Sektion, Julia Duchrow, sagte, wer Menschenrechte schützen wolle, müsse die Klimakrise aufhalten. Im globalen Kampf gegen die Zerstörung von Umwelt und Existenzen stünden die Mitglieder der Federación de Pescadores Artesanales Ambientalistas y Turísticos del Departamento de Santander (Fedepesan) in der ersten Reihe und riskierten ihr Leben für den Klimaschutz.
Sie dokumentierten Umweltverschmutzungen, organisierten Demonstrationen und Reinigungsaktionen. Zudem gingen sie juristisch gegen den staatlichen Ölkonzern Ecopetrol vor, den sie für die Verschmutzung der Feuchtgebiete in der Region mitverantwortlich machten.
Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet die deutsche Amnesty-Sektion alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Organisationen aus, die sich unter schwierigen Bedingungen für die Menschenrechte einsetzen. Preisträger 2022 war der Äthiopische Menschenrechtsrat.