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Kölsch-Rocker Niedecken: Würde auch heute Kriegsdienst verweigern

Kein Kriegsfan, aber auch kein Friedenstäubchen: Angesichts der aktuellen Krisen und Konflikte blickt Kölsch-Rocker Wolfgang Niedecken anders als früher auf die Welt. Lobende Worte hat er für den neuen Papst.

Wolfgang Niedecken (74), Frontmann der Kölsch-Rock-Band BAP und in jungen Jahren Zivildienstleistender, würde auch heute den Kriegsdienst verweigern. “Ich will nicht in irgendeinem Krieg landen, geführt von Despoten, die mich als Kanonenfutter missbrauchen. Das mache ich nicht mit”, sagte er dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Mittwoch). “Aber ich bin auch kein Friedenstäubchen. Ich weiß schon, dass man sich in der Ukraine wehren muss. Das ist halt der Lauf der Dinge.”

BAP feiert nächstes Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum mit einem großen Konzert. Heute sei er nicht mehr in allem der Meinung wie zur Gründerzeit der Band, so Niedecken. “In manchen Punkten hat sich meine Sicht verändert oder sagen wir, sie hat sich mit neuen Erkenntnissen gewandelt oder angepasst.” Sonst sei man stur. “Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.” Gerade in der heutigen Zeit passiere alles extrem schnell, vor allem durchs Internet. “Man kommt kaum noch hinterher.”

Lobende Worte fand der Musiker für die Friedensinitiativen des neuen Papstes Leo XIV.: “Ich finde das gut und wunderbar.” Er sei gespannt, wie das Kirchenoberhaupt sich weiterentwickelt. “Gerade für viele Länder des globalen Südens ist es enorm wichtig, dass es einen klar denkenden Papst gibt. Jemanden, der eine Art Leitplanke für die Menschen bietet”, sagte Niedecken.