Die Klassik-Stiftung Weimar hält trotz gestrichener Fördergelder an den Planungen zur Sanierung des Goethehauses ohne Abstriche fest. Ausgehend von der genehmigten Gesamtplanung müsse dann entschieden werden, was verzichtbar sei, sagte Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz am Montag in Weimar. Sie hoffe darauf, dass sich vieles davon in den kommenden Jahrzehnten doch noch umsetzen lasse.
Nicht eingebaut werde etwa ein Fahrstuhl, um die obere Etage des Goethe-Wohnhauses Besuchern zu erschließen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Auch die Öffnung des zweiten Obergeschosses für das Publikum sei zunächst nicht finanzierbar.
Für die Sanierung hatte die Stiftung ursprünglich mit Fördermitteln in Höhe von 35 Millionen Euro kalkuliert. Mitte 2024 zog der Bund seine Finanzierungszusage zurück, sodass aktuell nur noch 18 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Das Ziel der Sanierung ab 2026 ist laut Lorenz nicht nur die Verbesserung von Bausubstanz und Brandschutz. Das Museum solle auch von Überformungen vergangener Generationen befreit werden. Unter anderem in der NS-Zeit und in der DDR seien die Räume auch mit bestimmten Intentionen umgestaltet worden. „Wir wollen das Goethehaus entfälschen“, sagte Lorenz.
Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) bewohnte das Haus zwischen 1782 und 1789 sowie von 1792 bis zu seinem Tode. Er verfügte, dass es als Denkmal seines Lebenswerks erhalten bleibt. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs das heutige Ensemble des Goethe-Wohnhauses auf acht Gebäude an. Die vorerst letzten Anbauten erfolgten 1999, als Weimar Kulturhauptstadt Europas war.