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Mehr als 1.000 Menschen bei Marzahner Pride

Am Umzug der sechsten Marzahner Pride haben nach Polizeiangaben rund 1.100 Menschen teilgenommen. Im Rahmen einer rechtsextremen Gegenveranstaltung kam es zu queerfeindlichen Skandierungen, woraufhin laut einer Polizeisprecherin mehrere Platzverweise ausgesprochen wurden. Zudem seien nur rund 50 Personen gekommen, angemeldet waren 300. Der Pride-Umzug erreichte am Nachmittag den Victor-Klemperer-Platz in dem Ostberliner Stadtteil, wo noch ein Bühnenprogramm unter anderem mit Konzerten und Redebeiträgen geplant war.

Laut Polizeiangaben konnte der Zug sicher sein Ziel erreichen. Die rechtsextreme Veranstaltung sei am frühen Nachmittag durch den Veranstalter beendet worden, danach kam es zu den Platzverweisen. Die Neonazis hätten nicht wie von den Veranstaltern gewünscht hinter der Pride-Veranstaltung laufen dürfen.

Für die Gegenkundgebung hatte die rechtsextreme Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ mobilisiert. Deren Rädelsführer Julian M. sprach auf der Veranstaltung. Er war kürzlich zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden. Auch die rechtsextreme Partei Die Heimat war vertreten.

Die Berliner Antidiskriminierungssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hatte die Ankündigungen der Neonazis, die Marzahn Pride stören zu wollen, scharf verurteilt. “Wir werden gemeinsam mit euch Haltung und klare Kante zeigen”, erklärte die Politikerin vorab.