Mit dem Aufsetzen der beiden metallenen Turmkugeln auf die markanten Doppeltürme ist am Montag die Sanierung der Dorfkirche Crüchern (Salzlandkreis) zwischen Bernburg und Köthen beendet worden. „Die Turmkugeln bestehen aus Kupfer und wurden mit der aktuellen Kirchenzeitung sowie ihrem historischen Inhalt aus alten Zeitungen und einem Bierdeckel befüllt“, sagte Pfarrer Tobias Wessel. Mit der Turmsanierung seien die grundlegenden Erhaltungsarbeiten am Gotteshaus beendet. Allerdings warten noch immer die Orgel und das Uhrwerk der Turmuhr auf eine Aufarbeitung.
In den vergangenen sechs Jahren seien mehr als 550.000 Euro in Bauarbeiten an der Crücherner Kirche investiert worden, sagte die Sprecherin der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Susanne Reh. So konnten im Jahr 2020 die Bleiglasfenster repariert und 2021 der Putz des Kirchenschiffs erneuert werden. 2024 wurden seltene Art-Déco-Malereien vom Anfang des 20. Jahrhunderts im Innenraum der Kirche freigelegt und saniert.
Erstmals erwähnt wurde Crüchern im 13. Jahrhundert. Die Dorfkirche aus mittelalterlichen Bruchsteinmauern wurde 1705 an der Nordseite um die barocke Gruft der Familie von Wülknitz erweitert. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es Umbauten und Reparaturen. Der historische Kirchturm wurde 1907 mit Ziegelmauerwerk erhöht, die Doppelspitze mit Schiefer gedeckt, sowie Kreuz und Wetterfahne auf den Turmkugeln errichtet.