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Kirchenpräsidentin Wüst: Wir müssen die Kirche transformieren

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat angesichts zahlreicher Herausforderungen eine Neuausrichtung der Evangelischen Kirche der Pfalz gefordert. Nicht aus „Selbstzweck oder Selbsterhaltungstrieb“ seien weitere Schritte für eine grundlegende Transformation nötig, sagte Wüst am Samstag bei der Vorstellung des Berichts des Landeskirchenrates für die Jahre 2021/2022 vor der in Speyerer tagenden Landessynode. Vielmehr sei es ureigener Auftrag der Kirche, das Wort Gottes zu verkünden und an der Gestaltung der Welt mitzuwirken.

Die Kirche sei in der Krise, machte Wüst in dem Doppeljahresbericht deutlich. Die Erosion der Kirchenmitgliedschaft und die Erschütterung von Glaubwürdigkeit durch das Thema „sexualisierte Gewalt seien sehr herausfordernd. Auch sei die Relevanz der Kirche in Frage gestellt, die sich in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft hin zu einer Minderheitskirche entwickle. Ein “Weiter so” sei aufgrund der absehbaren finanziellen und personellen Unterversorgung nicht möglich. Nötig seien auch andere und neue Kommunikationsformen in einer zunehmend digitalen Welt.

Die Synode habe bereits Entscheidungen zum Klimaschutz, zur Reduktion der Gebäudelast, zum Dekans- und Pfarramt und nun auch einen groß angelegten Priorisierungsprozess beschlossen, würdigte die Kirchenpräsidentin. Dieser Prozess sehe hohe Einsparziele bei gleichzeitigen Investitionen vor für den nachhaltigen Umbau der Pfälzer Kirche. Das Ziel sei es, diese zukunftsfähig zu machen.

Der Leiter des landeskirchlichen Medienreferats, Felix Kirschbacher, kündigte ab Januar 2024 „nach Gesprächen mit einer dritten Partei ein publizistisches Angebot, eine Kirchenzeitung auf dem Gebiet der Pfalz mit Pfälzer Regionalteil“ an. Hintergrund ist, dass die Landeskirche das Erscheinen der Speyerer Wochenzeitung „Evangelischer Kirchenbote“ zum Jahresende einstellt und einen Schwerpunkt auf digitale Medien legt. Innerkirchlich war in den vergangenen Monaten Kritik geäußert worden, dass ohne eine Kirchenzeitung besonders ältere Kirchenmitglieder vom Informationsfluss abgehängt würden.