WESTFALEN – Auf den Sommersynoden der westfälischen Kirchenkreise werden jeweils eigene Schwerpunkte gesetzt. Eine Übersicht über wichtige Beratungen und Entscheidungen:
Die evangelischen Kirchenkreise Arnsberg und Soest wollen sich zu einem Kirchenkreis vereinigen. Die in Meschede und Lippstadt tagenden Kreissynoden fällten gleichlautende Beschlüsse, teilten beide Kirchenkreise mit. Nun müssen bis Mitte Oktober die Gemeinden der von der Landeskirche vorgelegten Gründungsurkunde für den neuen Kirchenkreis Soest-Arnsberg zustimmen. Der neue Kirchenkreis mit rund 100 000 Gemeindegliedern soll am 1. Januar 2019 gebildet werden.
Darüber hinaus wird es zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg kommen. Beide Kreissynoden sprachen sich für eine Fusion der Kreiskirchenämter aus. Das gemeinsame Kreiskirchenamt wird an den drei Standorten Iserlohn, Lüdenscheid und Soest tätig sein. Die Kreissynoden der Kirchenkreise Soest und Arnsberg hatten dazu bereits im vergangenen Jahr grünes Licht gegeben.
Die Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen erarbeiten gemeinsam ein Konzept zur Neuausrichtung ihrer Industrie- und Sozialarbeit. Ziel sei eine gemeinsame Pfarrstelle für „Kirche und gesellschaftliche Verantwortung“ in den beiden Nachbarkirchenkreisen mit Sitz im Kirchenkreis Recklinghausen.
Der Kirchenkreis Unna verabschiedete einen Appell an die westfälische Landessynode, den Pfarrberuf attraktiver zu gestalten. Auf der Kreissynode wurde zudem ein Terminstundenmodell vorgestellt, das die Arbeitszeit im Pfarramt beschreiben und regeln soll, wie es hieß.
Der Kirchenkreis Siegen schließt den Kirchenladen „OffenBar“ in Siegen zum Jahresende. Ein neues, ähnlich niedrigschwelliges Angebot sei vorerst nicht geplant, erklärte der Kirchenkreis.
Der Kirchenkreis Vlotho unterstützt die Einrichtung „humanitäre Korridore“ für die sichere Einreise von Flüchtlingen nach Europa. Die Kreissynode appellierte an die westfälische Landeskirche, sich für eine Übertragung des in Italien bereits praktizierten Modells auf Deutschland einzusetzen. Dabei gehe es „nicht um ein politisches Problem, sondern vorrangig um die Rettung von Menschenleben“, sagte Superintendent Andreas Huneke.
Die Synodalen des Kirchenkreises Lübbecke verabschiedeten eine Erklärung, in der sie die politisch Verantwortlichen auffordern, sich für eine großzügigere Anerkennungspraxis für Flüchtlinge aus Afghanistan einzusetzen. Die zuletzt stark gesunkene Anerkennungsquote stünde im Widerspruch zu den Analysen und Berichten von Nichtregierungsorganisationen und den Vereinten Nationen über die Lage in dem südasiatischen Land, heißt es in der Erklärung weiter.
Auch der Kirchenkreis Hattingen-Witten beschäftigte sich mit der Flüchtlings-Thematik: Die Synodalen verabschiedeten eine Resolution gegen Abschiebung und Abschottung und sprachen sich für eine Vereinfachung des Familiennachzugs für Flüchtlinge aus.
Über einen Trägerverbund für die 22 evangelischen Kindertagesstätten beriet die Synode des Kirchekreises Halle. Ein Satzungsentwurf soll jetzt in den Gemeinden diskutiert werden.
Um einen erweiterten Gottesdienstbegriff ging es im Kirchenkreis Hamm. Die Kreissynode möchte mit einem Antrag an die Landessynode erreichen, dass in der Kirchenordnung alternative Gottesdienstformen wie Abendgottesdienste, Taizé-Gebete oder Jugendgottesdienste dem Sonntagsgottesdienst gleichgestellt werden. leg/epd
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Kirchenkreise rücken zusammen
Eine Übersicht über wichtige Entwicklungen in der westfälischen Landeskirche
