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Kirchenjugend gegen Gelder für AfD-nahe Stiftung

Die evangelische Jugend in Bayern (EJB) fordert von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung keine staatliche Finanzierung zu gewähren. Aus Anlass des Internationalen Tags gegen Hassrede am 18. Juni sagte die Vorsitzende des Leitenden Kreises der EJB, Jana Meyer, es sei der Auftrag junger Christinnen und Christen, für Demokratie und Menschenwürde einzustehen. „Die staatliche Finanzierung einer Stiftung, die demokratiefeindliches Denken salonfähig macht, widerspricht allem, wofür wir stehen.“ Der Landesjugendkonvent hatte Ende Mai in einem Beschluss unter anderem den Landeskirchenrat, den Bayerischen Jugendring und den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aufgerufen, sich ihrer Forderung anzuschließen.

Recherchen und wissenschaftliche Studien würden die Desiderius-Erasmus-Stiftung als „Sammelbecken für Rechtsextreme und Kaderschmiede der sogenannten Neuen Rechten“ einordnen, heißt es in der Mitteilung der EJB. Die Bildungsstätte Anne Frank habe festgestellt, dass sich die Stiftung seit ihrer Gründung als Netzwerk für Burschenschaftler, Identitäre und andere rechtsextreme Akteure erweise. Bei Veranstaltungen und in Publikationen der Stiftung würden rassistische, queerfeindliche und geschichtsrevisionistische Positionen verbreitet.

Die staatliche Förderung einer solchen Institution würde rechtsextreme Netzwerke legitimieren und ihre Infrastruktur stärken. Ein Rechtsgutachten des Deutschen Instituts für Menschenrechte stufe eine staatliche Finanzierung der Stiftung „als unvereinbar mit den Grundrechten und dem internationalen Diskriminierungsschutz“ ein, heißt es in der Mitteilung.

Die EJB erreicht nach eigenen Angaben mit ihren Angeboten mehr als 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. 17.500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich bei ihr. (1964/17.06.2025)