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Kirchenführer erklärt erstmals Kölner Dom in Leichter Sprache

Mal ganz einfach gesagt: Ein neuer Führer stellt den Kölner Dom in Leichter Sprache vor. Die Autoren haben sich einem besonderen Praxistest unterzogen.

Für Menschen mit eingeschränkter Sprach- oder Lesefähigkeit ist erstmals ein Führer des Kölner Doms in Leichter Sprache erschienen. Von der 52-seitigen Broschüre könnten auch Senioren, Jugendliche oder Menschen mit geringen Deutschkenntnissen profitieren, hieß es am Dienstag bei der Vorstellung. Informiert werde über die Bedeutung, Geschichte und Architektur der Kathedrale sowie über die wichtigsten Kunstwerke. Konzeption und Texte stammen von der Förderschullehrerin Hannah Schlüter und ihrem Vater Harald Schlüter, dem stellvertretenden Leiter des Domforums.

Für den Führer “Der Kölner Dom in Leichter Sprache” seien kurze Sätze und einfache Wörter verwendet worden, so die Autoren. Zudem seien Fotos mit einer klaren Bildsprache ausgewählt und das Layout übersichtlich gehalten worden. Eine Prüfgruppe aus einer Lebenshilfe-Werkstatt habe den Domführer getestet.

Um die Kathedrale allen Menschen barrierefrei zu erschließen, wurde bereits im vergangenen Jahr ein Tastmodell des Domes aus Bronze in der Nähe des Hauptportals aufgestellt. Dieses wird laut Dombaumeister Peter Füssenich sehr gut angenommen – und zwar nicht nur von sehbehinderten Menschen. Viele Gruppen verschafften sich mithilfe des Modells einen Überblick über den Dom und könnten aus der Vogelperspektive die filigrane Architektur des Bauwerks sehen.

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Jährlich besichtigen ihn sechs Millionen Menschen, pro Tag 20.000 bis 30.000 Personen. Der Grundstein wurde 1248 gelegt. Vollendet wurde der Bau 1880.