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Kirche kritisiert nach Angriffen AfD

Nach verbalen Angriffen aus der AfD bei einer Wahlkampfveranstaltung in Brandenburg an der Havel hat die evangelische Landeskirche die Partei scharf kritisiert. Die „systematische Ausgrenzung, wie sie Kernbestandteil des AfD-Programms“ sei, habe „in unseren Augen keine Zukunft in einer nachbarschaftlichen und verantwortungsvollen Gemeinschaft“, sagte die Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christina-Maria Bammel, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag.

Medienberichten zufolge hatten AfD-Vertreter bei der Wahlkampfveranstaltung in einer früheren Klosterkirche am Samstag die Kirche attackiert und unter anderem Gottesdienste für queere Menschen kritisiert und staatliche Zuschüsse infrage gestellt. Bammel sagte, die Landeskirche setze solchen „verächtlich machenden Parolen und derartigen Drohgebärden“ mit Nachdruck und gewaltfrei Grenzen. Es sei ein Anliegen, sich „dort als evangelische Christenmenschen erkennbar zu machen, wo eine Partei im Kern rassistisch redet und damit Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt schwer gefährdet“.

Zuvor hatte bereits der evangelische Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg die Veranstaltung in der früheren Kirche scharf kritisiert. Es sei mit der Würde des weiter als Kirche wahrgenommenen Bauwerks „nicht vereinbar, wenn dort rechtsextreme politische Positionen vertreten werden“, die die von der Verfassung geschützte Menschenwürde verletzen, hieß es in einer mehrere Tage vor der Wahlkampfveranstaltung verbreiteten Erklärung des Kirchenkreises.