Die Quartiersarbeit der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) setzt sich für die Bekämpfung von Kinderarmut ein. Kinderarmut sei in Schleswig-Holstein ein strukturelles Problem, teilte die VZSH am Donnerstag mit. Pandemie, Energiekrise und Inflation hätten die soziale Situation vieler Familien verschlechtert, sodass im Jahr 2022 jedes fünfte Kind unter der Armutsgrenze leben musste, hieß es. Die VZSH zeige deswegen Lösungsansätze auf, um Kinderarmut im Land nachhaltig zu begrenzen.
Zu den vielfältigen Gründen für Kinderarmut gehörten beispielsweise die Arbeitslosigkeit der Eltern (72,8 Prozent), Migrationshintergründe (40,5 Prozent), alleinerziehende Haushalte (40 Prozent) oder viele Geschwister (37,6 Prozent). Diese Faktoren erhöhten auch das Risiko, dass Kinder langfristig mit Herausforderungen wie mangelnder Bildung und schlechter gesundheitlicher Versorgung konfrontiert seien. Zudem werde Armut oft an eigene Nachkommen weitergegeben, hieß es.
Um Familien in solchen prekären Lebenssituationen zu helfen, biete die Quartiersarbeit der VZSH kostenlose Beratungen in sozial benachteiligten Quartieren der Städte Flensburg, Kiel, Heide, Lübeck und Norderstedt an. Fachkräfte würden helfen, finanzielle Probleme, Mahnungen und Inkasso-Schreiben zu bewältigen.
Zudem sei es wichtig, Verbraucherschutzkenntnisse zu vermitteln. So könnten Einkaufsfallen vermieden, die eigenen Rechte als Verbraucher verstanden und bessere finanzielle Entscheidungen getroffen werden. Letztlich ermögliche die Vernetzung der VZSH mit lokalen sozialen Einrichtungen und dem Sicherungssystem die nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe.
Die VZSH wird derzeit vom Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein gefördert. Trotz vieler Erfolgsgeschichten in den vergangenen Jahren sei die Finanzierung der Maßnahmen für das Jahr 2025 noch nicht gesichert, hieß es.