Unter dem Motto „Nein! Zur Bezahlkarte – JA! Zu sozialer Gerechtigkeit“ findet am Sonntag (28. Juli) eine Demonstration für soziale Gerechtigkeit statt. Kritisiert werde die geplante Einführung der Bezahlkarte durch die Landesregierung, teilte die Seebrücke Kiel am Dienstag mit. Die Veranstaltung ziehe um 14 Uhr vom Rathausplatz über die Andreas-Gayk-Straße bis zum Exerzierplatz und sei Teil eines landesweiten Aktionstages, hieß es.
„Die Bezahlkarte ist ein regressives Instrument, welches Geflüchtete in ihrem Alltag und in ihrer Bewegungsfreiheit gefährdet“, sagte Robin Prieß von der Seebrücke Kiel. Zudem würde die Karte zu massivem bürokratischem Aufwand führen, der soziale Teilhabe einschränke. Der Einkauf im Sozialkaufhaus, das Bezahlen der öffentlichen Toilette und der Kauf des Mittagessens bei der Tafel seien ohne Bargeld nicht mehr möglich, ergänzte Marcus Ernst von der Seebrücke Kiel. „Das Leben ohne Bargeld ist nicht nur schwierig, sondern schränkt auch die Selbstbestimmung ein und demütigt die Betroffenen“, sagte Ernst.
Das Bündnis der Seebrücke Schleswig-Holstein und dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein fordere stattdessen ein Basiskonto, das uneingeschränkte Bargeldabhebungen und Überweisungen ermöglicht, um Geflüchteten finanzielle Autonomie und gesellschaftliche Teilhabe zu garantieren, hieß es.