Viele Hautärzte misstrauen Forschern zufolge Künstlicher Intelligenz bei der Diagnose von Hautkrebs. Grund dafür sei, dass sie die Entscheidungen der Algorithmen nicht nachvollziehen könnten, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Mittwoch in Heidelberg mit. Um dies zu ändern, habe das Team um Studienleiter Titus Brinker ein KI-basiertes Diagnosesystem entwickelt, das seine Entscheidungen erklärt. Dabei verwende das System etablierte Diagnose-Merkmale, die sich auf bestimmte Bereiche der verdächtigen Läsionen bei Melanomen beziehen.
In einer Studie mit mehr als 100 Dermatologen aus 33 Ländern seien die Auswirkungen auf die diagnostische Genauigkeit, Sicherheit und das Vertrauen der Dermatologen erforscht worden. Dies habe gezeigt, dass die Erklärungen das Vertrauen der Mediziner in die Entscheidungen der Maschine wie auch in ihre eigenen Diagnosen steigerten. Die Ergebnisse wurden jetzt Online in „Nature Communications“ veröffentlicht.
Melanom sei weltweit für die meisten hautkrebsbedingten Todesfälle verantwortlich, hieß es. Da der Schwarze Hautkrebs im Frühstadium nur schwer von anderen Hauttumoren zu unterscheiden sei, könnten auf künstlicher Intelligenz basierende Systeme bei der Diagnose helfen. (0101/17.01.2024)