Nach dem Tod eines Aktivisten im Polizeigewahrsam in Kenia wird nun eine Untersuchung des Falls eingeleitet. Wie der lokale Sender „NTV“ am Montag berichtete, erlag Albert Ojwang am Sonntag seinen Verletzungen. Der 31-Jährige war Lehrer und hinterlässt seine Frau und eine Tochter. Am Montag forderten Aktivistinnen und Aktivisten in Nairobi eine Aufklärung des Falls.
Die Polizei hatte zunächst erklärt, Ojwang habe sich die Verletzungen selbst zugefügt. Am Montag wurden dann alle Polizisten der Station suspendiert. Ojwang war am Samstag im Westen des Landes verhaftet und in die Hauptstadt gebracht worden, nachdem er angeblich in einem Post auf der Internetplattform X den Polizeichef Eliud Lagat kritisiert hatte, der daraufhin Beschwerde wegen Diffamierung einlegte.
Ojwangs Vater, der den Leichnam identifizierte, berichtete von Schwellungen und Verletzungen im Gesicht. Ein weiterer junger Mann, Kevin Moinde, wurde ebenfalls am Samstag im gleichen Fall verhaftet, sein Verbleib ist unklar. Amnesty Kenia kritisierte in einem gemeinsamen Statement mehrerer Menschenrechtsorganisationen das Vorgehen der Behörden.
Seit Protesten gegen die Regierung im vergangenen Jahr hat die Polizeigewalt gegen Regierungskritiker in Kenia extrem zugenommen. Schon mehrfach wurden Influencer aufgrund von Posts in sozialen Netzwerken verhaftet und zum Teil über Wochen festgehalten.