Das Bremer Bildungsressort plant derzeit keine Verpflichtung für Schülerinnen und Schüler, eine NS-Gedenkstätte zu besuchen. Jedoch legten die Bildungspläne Besuche an solchen außerschulischen Lern- und Erinnerungsorten nahe, teilte eine Sprecherin von Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Viele Schulen nutzten Lehr – und Lernarrangements, zu denen auch der Besuch von in- und ausländischen Gedenkstätten, Gespräche mit Zeitzeugen und eine vielfältige Projektarbeit mit europäischen Partnerschulen gehörten.
Insbesondere wird der Sprecherin zufolge ein Besuch des regionalen „Denkort Bunker Valentin“ im Bremer Norden empfohlen, eines riesigen oberirdischen Betonbunkers, der ab Mitte 1943 von Zwangsarbeitern zum Bau von U-Booten errichtet wurde. Mehrere Schulen planten darüber hinaus eigenständig Gedenkstättenfahrten, zum Beispiel in die Gedenkstätte für das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz (Oswiecim) in Polen.
Außerdem werden die bremischen Lehrkräfte mit Blick auf Gedenkstätten-Fahrten fortgebildet. Dabei geht es um den Umgang mit Antisemitismus an Schulen und die pädagogische Gestaltung von Gedenkstätten-besuchen.
Eine bundesweit verordnete Verpflichtung kann und wird es laut der Sprecherin aufgrund der föderalen Struktur des Bildungswesens nicht geben. Sollte die Bildungsministerkonferenz eine Verpflichtung empfehlen, werde Bremen das prüfen.