UK 14/2016, Notruf (Seite 14: „Diese Nummer rettet Leben“)
„Diese Nummer rettet Leben….“ aber nur, wenn auch ein Bett frei ist. Letzte Woche irrte ein Rettungswagen durch den Hochsauerlandkreis (HSK) mit einem Mann, dem es nach einer Krebs-OP wieder schlechter ging, und der ein Bett in in der Isolierstation brauchte.
Um 9.35 Uhr setzt der Sohn in einem sehr kleinen Ort bei Sundern einen Notruf ab. 15 Minuten später ist der Rettungswagen da. In der Klinik, wo der Mann operiert worden war, ist kein Bett frei, auch nicht in allen anderen Krankenhäusern im HSK und den angrenzenden Kreisen. Kurz nach 11 Uhr bleibt der Rettungswagen in Sundern stehen, weil keine Lösung abzusehen ist. Gegen 12 Uhr kommt endlich eine Zusage aus dem weit entfernten Plettenberg, dann doch noch aus Arnsberg. Der Patient wird nach Arnsberg gebracht.
Der Sohn musste sich zwischendurch auch um seine Mutter kümmern, die wegen der verzweifelten Lage kurz vor dem Zusammenbruch war. Um 12.15 Uhr ist der Patient eingeliefert und der Rettungswagen endlich wieder frei für andere Notfälle. In sein Zimmer kommt der Patient erst nach 16 Uhr.
Ein Ausnahmefall? Weit gefehlt! So was kommt des Öfteren vor, bestimmt nicht nur im Sauerland, sondern wahrscheinlich auch in anderen ländlichen Gegenden. Bei der Kreisverwaltung macht man sich große Sorgen, da der Bettenabbau noch nicht beendet ist. Beim Klinikum Arnsberg hat man – nach dem Abbau – Ausbaubedarf festgestellt und beantragt.Will man uns totsparen?
Beate Ullrich, Arnsberg
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