Wie geht es weiter nach der Gewalttat in einem katholischen Kindergarten im oberbayerischen Neuburg an der Donau? Am Montag hatte dort ein Vater drei Erzieher verprügelt. Nun arbeitet die Einrichtung den Vorfall auf.
Zwei Tage nach der Prügelattacke in einem katholischen Kindergarten im oberbayerischen Neuburg an der Donau hat die Einrichtung wieder geöffnet. Das teilte das Kita-Zentrum St. Simpert am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Diese Stiftung unterstützt die Kindertageseinrichtungen des Bistums Augsburg bei Verwaltungsaufgaben. “Heute wird der Vorfall vor Ort intensiv mit den Kindern und Betroffenen besprochen”, hieß es. Dazu sei ein Kriseninterventionsteam des Bayerischen Roten Kreuzes vor Ort.
Am Montag hatte der Vater eines Kindergartenbuben vor den Augen von Kindern zwei Erzieherinnen und einen Erzieher attackiert. Der 30-Jährige soll nicht damit einverstanden gewesen sein, wie die Pädagogen auf einen Streit seines Sohnes mit einem anderen Kind reagierten.
Laut Polizei schlug der Vater unvermittelt mit der Faust ins Gesicht eines 24-jährigen Erziehers. Als dieser zu Boden gegangen sei, soll der Mann nach ihm getreten haben. Anschließend habe der mutmaßliche Täter einer 44-jährige Erzieherin ebenfalls mit der Faust ins Gesicht gehauen. Auch die Frau sei gestürzt und von dem Mann noch getreten worden. “Als eine 40-jährige Erzieherin dazwischengehen wollte, schlug er diese mit dem Kopf gegen einen Türstock”, so die Polizei. Anschließend sei der Mann geflüchtet. Später hätten Beamte ihn bei sich zu Hause festgenommen. Er befinde sich nun in Untersuchungshaft. Gegen ihn werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Die beiden Erzieherinnen und der Erzieher wurden den Angaben zufolge ins Krankenhaus gebracht; zwei Personen konnten am selben Tag wieder entlassen werden, eine erst tags darauf.
Am Dienstag hatte der Kindergarten wegen des Vorfalls geschlossen. Über die aktuelle Unterstützung des Roten Kreuzes hinaus sind demnächst weitere Maßnahmen zur Aufarbeitung mit Kitapastoral und Caritas-Fachberatung geplant, wie die Simpert-Stiftung erklärte. Sie fügte hinzu: “Über künftige verstärkte Sicherheitsvorkehrungen werden bereits Gespräche geführt.”
Ob der Sohn des mutmaßlichen Täters weiter in den Kindergarten gehen kann, ist unklar. “Es wird aktuell geprüft, wie die Betreuungssituation weitergehen kann”, so die Simpert-Stiftung. Weiter hieß es: “Zu früheren Auffälligkeiten des mutmaßlichen Täters ist nichts bekannt. Auch zu Vorfällen dieser Art und Ausprägung sind aus anderen Kitas im Bistum Augsburg nichts bekannt.”