Die katholische Kirche feiert am Dienstag den 400. Geburtstag des ersten und einzigen katholischen Fürsten in Hannover: Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg (1625-1679). Nach dem Übertritt des Welfen zum katholischen Glauben im Jahr 1651 sei in Hannover erstmals katholisches Leben wieder sichtbar geworden, teilte die Katholische Kirche in der Region Hannover am Donnerstag mit.
Sie lädt ein zu einem Gottesdienst am Dienstag um 18.30 Uhr in der Basilika St. Clemens mit Regionaldechant Wolfgang Semmet, und anschließend zu einem Vortrag im benachbarten Tagungshaus der Katholischen Akademie. Es spricht der Historiker Hans-Georg Aschoff. Der Eintritt ist frei.
Der im evangelisch-lutherischen Glauben erzogene Johann Friedrich konvertierte im Alter von 26 Jahren bei einem Aufenthalt in Assisi. Im Jahr seiner Thronbesteigung, am Weihnachtstag 1665 wurde im Leineschloss erstmals wieder ein katholischer Gottesdienst gefeiert. 1670 wurden erstmals wieder in der Karwoche und zu Fronleichnam öffentliche Prozessionen durchgeführt, an dem der Herzog mit seinem Hofstaat teilnahm.
Johann Friedrich war es auch, der den jungen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz nach Hannover berief. Zudem setzte er den Spatenstich für den Großen Garten, einem der bedeutendsten Barockgärten in Europa.
Der Katholischen Kirche in der Region Hannover gehören nach eigenen Angaben mehr als 125.000 Katholiken an. Sie reicht von Nienburg bis Lehrte und von Burgdorf bis Springe. Die Haupt- und Mutterkirche ist die 1718 geweihte Basilika St. Clemens.