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Kaschnitz-Literaturpreis der Evangelischen Akademie für Kampmann

Der deutsche Literaturfonds hob jüngst über Anja Kampmann hervor, die Autorin habe “in Prosa wie Gedicht einen unverwechselbaren Sound gefunden”. Nun erhält die 40-jährige Literatin den Kaschnitz-Preis.

Die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann wird am 2. Juni mit dem Marie-Luise-Kaschnitz-Literaturpreis 2024 der Evangelischen Akademie Tutzing geehrt. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin Miriam Zeh, wie die Akademie am Donnerstag mitteilte. Die Verleihung finde im Rahmen einer Tagung statt, die sich vom 31. Mai bis zum 2. Juni ausführlich in Gesprächen und Lesungen dem Werk Kampmanns widme. Der Titel der Veranstaltung lautet: “Um den Horizont gehen”.

Die 1983 in Hamburg geborene Kampmann werfe in ihren Texten “Fragen auf, die uns alle angehen”, teilte die Akademie weiter mit. Es seien Fragen wie: “Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir überleben in einer Welt, in der unsere natürlichen Ressourcen ausgebeutet und unsere Landschaften systematisch zerstört werden?” In Kampmanns Prosa wie auch in ihrer Lyrik liege ein “einzigartiger Zauber”.

Die Schriftstellerin ist unter anderem für ihren 2018 erschienenen Roman “Wie hoch die Wasser steigen” bekannt. Das Werk wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis nominiert und in mehrere Sprachen übersetzt.

Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis wird seit 1984 vergeben. Er ist mit 7.500 Euro dotiert. Zu den bisher Geehrten zählen Sibylle Lewitscharoff, Michael Köhlmeier, Angelika Klüssendorf und Lutz Seiler. Die Auszeichnung erinnert an die Schriftstellerin Kaschnitz (1901-1974). Kaschnitz trug 1951 in der Evangelischen Akademie Tutzing einen Gedichtzyklus vor, der sechs Jahre später unter dem Titel “Tutzinger Gedichtkreis” ihren Lyrikband “Neue Gedichte” eröffnete. In ihrem letzten großen Gedichtzyklus führt sie nach den Erfahrungen von Holocaust und Krieg ein anklagendes Gespräch mit Gott.