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Kardinal Woelki: Kein Wohlfühlclub – Kirche braucht mehr Mission

Werben für den Glauben: Zum Abschluss des Glaubensfestes “Kommt und seht” rief der Kölner Kardinal Woelki dazu auf, das Christentum offensiver zu leben. Den oft verpönten Begriff der Mission will er neu beleben.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat zu mehr christlicher Mission und zum offensiveren Zugehen auf Nichtgläubige aufgerufen. “Bleiben wir nicht unter uns! Seien wir kein in sich abgeschlossener Wohlfühlclub, sondern seien wir missionarisch”, sagte der Erzbischof am Sonntag im Abschlussgottesdienst des viertägigen Glaubensfestes “Kommt und seht” im Kölner Dom. Startschuss war die Fronleichnamsprozession am Donnerstag, gefolgt von Vorträgen und Workshops. Nach Bistumsangaben nahmen rund 1.000 Menschen teil.

Der Kardinal forderte dazu auf, mehr Menschen für die Kirche zu gewinnen: “Was nicht wächst, stirbt!” Und wer wolle schon sterben. “Wir nicht, wir wollen leben”, so Woelki. Daher wolle man wachsen. Bis zur Fortsetzung des Glaubensfestes im kommenden Jahr sollten alle Teilnehmenden Außenstehende mit einbeziehen. Denn zum Glauben komme man vor allem durch den Kontakt mit Glaubenden.

Gemeinschaft ist aus Sicht des Kardinals entscheidend für den Glauben: Es brauche “Erfahrungsräume des Christlichen, Lernorte des Glaubens, Orte, wo man lernt, Gott zu suchen und zu finden.” Solche Orte gelte es, neu zu entdecken und mit Leben zu füllen, indem man andere an seinem Glauben teilhaben lasse.

Dazu gehöre auch die Treue zur Lehre der Kirche, fügte Woelki hinzu. Es gelte zu beten, die Heilige Schrift zu lesen und auf Gottes Wort zu hören: “Wir müssen mit dem Herzen hören, mit suchender Seele.” Dazu müsse man immer wieder den eigenen Egoismus aufbrechen und ganz offen werden für Gott.