Im Konklave müssen die Kardinäle absolute Geheimhaltung schwören. Dennoch gelingt es Journalisten immer wieder, ihnen Details zum Ablauf der Wahl zu entlocken. Nun hat wieder einer von ihnen geplaudert.
Bei seiner Wahl zum Papst hatte Kardinal Robert Francis Prevost schon im ersten Wahlgang überraschend viele Stimmen. Dies geht aus einem Interview hervor, das der irakische Kardinal Raphael Louis Sako der italienischen Zeitung “La Repubblica” (Mittwochsausgabe) gab. Sako saß nach eigenen Angaben in der Sixtinischen Kapelle auf dem Platz rechts neben Prevost, nun Papst Leo XIV.
Er habe ihn zuvor nicht gekannt, habe ihn aber im Gespräch als einen “einfachen, demütigen und gelassenen Mann” erlebt. Obwohl er schon im ersten Wahlgang viele Stimmen erhalten habe, sei Prevost ganz ruhig geblieben. Diese Stimmenzahl sei dann in den beiden folgenden Wahlgängen immer weiter gestiegen, aber erst am Ende sei Prevost sichtlich bewegt gewesen.
Nach anderen Presseberichten, die sich auf Konklaveteilnehmer beriefen, erhielt Prevost am Ende deutlich über 100 Stimmen. Als im vierten Wahlgang noch vor Ende der Auszählung die notwendige Zweidrittelmehrheit erreicht war, hätten die Kardinäle bereits applaudiert, während Prevost um Fassung ringend sitzen geblieben sei.