Nach einem sonnigen Monatsbeginn stehen Deutschland nun kalte Märztage bevor. Für Tiere und Pflanzen ist das eine große, aber zu bewältigende Herausforderung, sagen Umweltschützer. Für Gartenbesitzer gibt es Tipps.
Der anstehende Temperaturumschwung in Deutschland hat nach Worten von Umweltschützern wenig Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. “Aktuell läuft die Natur noch mehr auf Winterbetrieb als auf Frühling”, erklärt der Nabu-Umweltschutzexperte Julian Heiermann am Dienstag auf Anfrage. Sowohl Tiere wie auch Pflanzen seien auf den Kälteeinbruch eingestellt und könnten entsprechend reagieren.
Dennoch können die zu erwartenden frostigen Temperaturen für manche Vertreter von Flora und Fauna schwerwiegende Folgen haben. “Für Vögel, die bereits früh mit dem Brutgeschäft begonnen haben, kann der aktuelle Wetterumschwung fatal sein und zum Ausfall der ersten Brut führen”, so Heiermann. Dazu zählen hierzulande etwa viele Meisen- und Eulenarten. “Nestlinge können erfrieren oder, wenn durch die Kälte die entsprechende Insektennahrung nicht zur Verfügung steht, verhungern.” Dieser Brutverlust werde von den Vogelpaaren in der Regel aber mit Ersatzbruten ausgeglichen.
Bei vielen Obstbäumen können die Minustemperaturen zudem zu Erfrierung und Absterben von jungen Trieben und Blättern führen. Zwar werden diese abgestorbenen Pflanzenteile in der Regel abgeworfen und können neugebildet werden. “Das Wachstum kann dadurch aber im betroffenen Vegetationsjahr gehemmt sein”, sagt der Nabu-Experte. Besonders schädlich sei deshalb Spätfrost im April, wenn die hiesige Obstblüte richtig beginnt.
Für die Menschen gibt es laut Heiermann die Möglichkeit, die Natur zu unterstützen. Für Vögel könne etwa auch nach dem Winter weiterhin Futter bereitgestellt werden. Dabei sollte auf das richtige Futter sowie die Hygiene geachtet werden, da das Futter gerade bei Nässe anfangen kann zu schimmeln.
Auch wer Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon stehen hat, sollte reagieren. Empfindliche Topfpflanzen sollten etwa an frostgeschützte Stellen wie Garage, Keller oder Gartenhaus umgesetzt werden, rät Heiermann. “Hier wäre zu beachten, dass die Pflanzen, die bereits Blätter ausgetrieben haben Licht abbekommen und die Verweildauer im Dunklen sind zu lange dauert.” Gartengewächse, die sich nicht umsetzen lassen, könnten zudem mit Vlies vor nächtlicher Kälte geschützt werden, kleinere Pflanzen abgedeckt werden. “Auch hier muss auf den Faktor Licht geachtet werden”, betont der Experte.