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Justus Bier Preis für Weimarer Kuratoren-Team

Die Kunsthistorikerinnen Anke Blümm und Elizabeth Otto und der Erfurter Kommunikationswissenschaftler Patrick Rössler erhalten den diesjährigen Justus Bier Preis für Kuratoren. Gewürdigt werde damit ihre Arbeit für das Ausstellungsprojekt „Bauhaus und Nationalsozialismus“ von 2024, teilte die Klassik Stiftung Weimar am Montag mit. Beeindruckt habe die Jury vor allem die originelle Themenstellung und die „fundierte fachliche Aufarbeitung“.

An insgesamt drei Ausstellungsorten in Weimar erkundete die Ausstellung die unterschiedlichen Wege, die Museumsleute, Künstlerinnen und Künstler im Umgang mit einem totalitären Herrschaftssystem eingeschlagen haben. Das 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Bauhaus gilt als eine der wichtigsten Kunstschulen des 20. Jahrhunderts.

Anhand von rund 450 Kunst- und Designobjekten aus Privatsammlungen und Museen habe die Ausstellung die äußerst unterschiedlichen Lebenswege zahlreicher Künstlerinnen und Künstler während der NS-Herrschaft mit beeindruckender Genauigkeit nachgezeichnet, heiißt es in der Begründung der Jury. Dabei habe die Klassik Stiftung vor dem Hintergrund erstarkender, rechtspopulistischer Parteien ein brisantes Thema aufgegriffen und unter schwierigen politischen Vorzeichen Zivilcourage gezeigt und Mut bewiesen.

Der mit 5.000 Euro dotierte Justus Bier Preis für Kuratoren wird seit 2009 verliehen. Vergeben wird er von der Helga Pape-Stiftung Jens und Helga Howaldt in Hannover. Die Auszeichnung ist nach dem jüdischen Kunsthistoriker Justus Bier (1899-1990) benannt, der 1936 in die Emigration gezwungen wurde.