Nicht nur im Bundestag sind Menschen mit Migrationshintergrund weiterhin unterrepräsentiert. Auch sonst sind sie im Vergleich weniger politisch aktiv. Eine neue Studie nennt Hürden und macht Lösungsvorschläge.
Junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind in Deutschland einer Studie zufolge deutlich seltener politisch aktiv. Während es unter 15- bis 35-Jährigen mit Migrationshintergrund 11 Prozent sind, liegt der Anteil unter denen ohne einen solchen Hintergrund bei 40 Prozent. Auch das politische Interesse sei im Vergleich geringer, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten neuen Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration.
Hürden für mehr politisches Engagement sind demnach fehlende Zugänge zur Politik, Diskriminierungserfahrungen und eine geringe Repräsentation der Menschen mit Migrationshintergrund. Für mehr Teilhabe schlagen die Autorinnen der Studie mehr politische Bildungsarbeit, mehr Vorbilder in der Politik sowie mehr Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung vor.
“Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind noch längst nicht gleichberechtigt in der Politik vertreten”, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan. “Das ist ein Problem, denn mangelnde Repräsentation schwächt die Demokratie und den Zusammenhalt in unserem Land.”