Im Prozess um einen Angriff auf zwei SPD-Wahlkämpfer im vergangenen Dezember im Berliner Stadtteil Lichterfelde-Ost sind vier junge Männer im Alter zwischen 17 und 20 Jahren schuldig gesprochen worden. Das Amtsgericht Tiergarten sah es als erwiesen an, dass das Quartett aus politischer Motivation heraus gehandelt hatte, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Unter anderem wurden die vier jungen Männer aus Sachsen-Anhalt wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. (AZ.: 409 Ls 15/25)
Die höchste Strafe erhielt der 20-jährige Florian K. Er wurde zu zwei Jahren und acht Monaten Jugendstrafe verurteilt. Der 19-jährige Elias U. erhielt eine Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Gegen den 20-jährigen Philipp B. wurde eine Jugendstrafe von zwei Jahren verhängt, der 17-jährige Pascal K., Bruder von Florian K., bekam eine Jugendstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Bei Philipp B. und Pascal K. soll in sechs Monaten über eine Strafaussetzung zur Bewährung entschieden werden. Bis dahin stehen die beiden unter Aufsicht eines Bewährungshelfers.
Die Heranwachsenden sollen am 14. Dezember 2024 nach Berlin gereist sein, um an einer rechten Demonstration teilzunehmen. An einer Bushaltestelle trafen sie den Angaben zufolge zufällig auf das Ehepaar und erkannten dieses anhand der Kleidung als SPD-Mitglieder. Die Angreifer traten dem Mann gegen Kopf und Oberkörper und griffen auch dessen Ehefrau an. Der Mann erlitt dabei erhebliche Verletzungen. Zudem griffen die Angeklagten teilweise auch alarmierte Polizeibeamte an und beleidigten diese. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.