Nach 33 Jahren stellt der Jugendring Oberlausitz seine Arbeit ein. Grund dafür sei die Zahlungsunfähigkeit des Vereins wegen der prekären finanziellen Situation, teilte der Vorstand am Donnerstag in Niesky mit. In den vergangenen fünf Jahren habe es kontinuierlich finanzielle Verluste gegeben. In Kürze werde ein Insolvenzverfahren eröffnet und der Verein aufgelöst.
Die notwendige Erwirtschaftung von Eigenmitteln für die Umsetzung einzelner Projekte konnte den Angaben zufolge nicht in vollem Umfang realisiert werden. Die finanzielle Ausstattung der Projekte habe sich zudem kontinuierlich verschlechtert. Hinzu komme die aktuelle Unsicherheit über verbindliche Förderzusagen vom Landkreis Görlitz und vom Freistaat Sachsen für 2025 und weitere Jahre.
Der Kinder- und Jugendring Sachsen forderte am Donnerstag sichere finanzielle Rahmenbedingungen, um sachsenweit die Jugendarbeit und ihre Strukturen nachhaltig zu stärken. Die Schließung des Jugendrings Oberlausitz verdeutliche die prekäre Situation, in der sich viele freie Träger der Jugend- und Jugendverbandsarbeit derzeit befinden würden, hieß es. Ohne sichere finanzielle Grundlagen drohten weitere Verluste zentraler Strukturen.
Der Jugendring Oberlausitz will nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen eng mit dem Insolvenzverwalter zusammenarbeiten. Der Prozess solle transparent und ordnungsgemäß gestaltet werden, hieß es. Angesichts der komplexen Herausforderungen sehe der Jugendring Oberlausitz „keine andere Möglichkeit, als die Vereinsaktivitäten einzustellen“.