Der Jugendliteraturpreis gehört seit Jahren zu den festen Programmpunkten bei der Frankfurter Buchmesse – und offenbart immer wieder das breite Spektrum an Geschichten für junge Leserinnen und Leser.
Auf der Frankfurter Buchmesse ist am Freitagabend der Jugendliteraturpreis verliehen worden. Bundesjugendministerin Karin Prien (CDU) verkündete die Preisträger in sieben Kategorien. Im Zentrum stünden, so die Veranstalter, “Bücher, die Mut machen”.
Der mit 12.000 Euro dotierte Sonderpreis Gesamtwerk ging an die Illustratorin Antje Damm. Sie beherrsche die Kunst, “die großen Themen unserer Existenz herunterzubrechen und Kindern etwas zuzutrauen”, hieß es in der Begründung der Jury.
Der Sonderpreis Illustration für “neue Talente” ging an Maren Amini. Mit ihrer im Carlsen-Verlag erschienenen Graphic Novel “Ahmadjan und der Wiedehopf” erzähle sie auf poetische Weise entlang einer alten persischen Sage die bewegende Lebensgeschichte ihres Vaters, hieß es.
Als bestes Bilderbuch setzte sich “Regentag” von Jens Rassmus durch, veröffentlicht im Verlag Peter Hammer. Während es draußen in Strömen regnet, entwickeln zwei Kinder in ihrem Kinderzimmer einen bunten Reigen an Spielideen: Sie bezwingen Berge, werden zu Zwergen oder zu Riesen und steigen in Brunnen hinab.
Sieger in der Kategorie Kinderbuch wurde “Himmelwärts”, erschienen im Hanser Verlag. Feinfühlig verwebe Autorin Karen Köhler eine innige Freundinnengeschichte mit einer herausragenden Trauererzählung, so die Jury.
Als bestes Jugendbuch wurde der Chat-Roman “Und die Welt, sie fliegt hoch” aus dem Rotfuchs-Verlag ausgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen zwei 14-Jährige, die in ihren Zimmern festsitzen: Ava aufgrund von Hausarrest, Juri wegen seiner Panikattacken. “Einem dynamischen Pingpong-Spiel gleich entwickelt Sarah Jäger einen stilistisch feinen und auch humorvollen Dialog, der im Zusammenspiel mit den Illustrationen von Sarah Maus ein bewegendes Annäherungsporträt zeichnet”, hieß es.
In der Sparte Sachbuch wird ein ungewöhnlicher Perspektivwechsel gewürdigt: Als Survival-Ratgeber wendet sich “Läuse. Handbuch zum Überleben auf Menschen”, erschienen bei Helvetiq, direkt an die gefürchteten Parasiten. Nicht nur mit diesem originellen Twist, sondern auch bild- und sprachästhetisch sei der spanischen Künstlerin Berta Páramo ein herausragendes Werk gelungen.
Die Jugendjury schließlich würdigte mit “No Alternative” von Dirk Reinhardt ein Buch aus dem Gerstenberg-Verlag, das sich dem Thema Klimaaktivismus widmet.
Stifter des Deutschen Jugendliteraturpreises ist das Bundesjugendministerium, Ausrichter ist der Arbeitskreis für Jugendliteratur. Die Auszeichnung wird seit 1956 für herausragende Kinder- und Jugendbücher vergeben und ist mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. Bis auf den Sonderpreis Gesamtwerk sind alle weiteren Auszeichnungen mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Zudem erhalten alle Preisträgerinnen und Preisträger eine Skulptur, die bronzene Momo.